Unterschiedliche Zeitfaktoren an der SOAWC Quali
An der SOAWC werden in den Einzelwettbewerben für Ü55 und Ü65 unterschiedliche Läufe durchgeführt. In den Mannschaftsläufen können (müssen aber nicht) die Altersgruppen gemischt sein. Es steht jedem Land frei wie die Mannschaften gebildet werden. Es können auch nationenübergreifende Mannschaften gebildet werden.
Das gleiche Prinzip ist auch bei der JOAWC angewendet. Einzelläufe in den Altersgruppen U12, U15 und U19. Mannschaftsläufe können gemischte Altersgruppen haben, also 8-jährige Junioren können zusammen mit 18-jährigen starten.
Wie kann man nun mit vernünftigem Aufwand eine Selektion machen? Man möchte ja vor allem in den Einzelläufen erfolgreich sein, da für die Mannschaftsläufe die Zusammensetzung aus den Altersgruppen nicht vorgeschrieben ist.
Mit dieser Prämisse ist eine Qualifikation nach Altersgruppen erforderlich. D.h. es gibt Qualifikationsläufe für jeweils alle Grössenkategorien der Hunde und alle Altersgruppen. D.h. 8x Agility-Läufe und 8x Jumping-Läufe pro Quali-Tag: Small Ü55, Small Ü65, Medium Ü55, usw.
Im Weiteren müssen nach Agility-Reglement auch die «offiziellen» Läufe stattfinden und diese pro Klasse. Also Agility 2 und Agility 3 sowie Jumping 2 und Jumping 3 in allen 4 Kategorien. Das sind nochmals 16 verschieden Läufe.
(Die EO-Quali hat keine unterschiedlichen Altersgruppen der Hundeführer, nur 2er und 3er Hunde. Und die WM-Quali ist noch einfacher mit nur 1 Klasse und keine unterschiedlichen Altersgruppen der Hundeführer).
Und wie packt man jetzt 32 verschiedene Läufe mit rund 120 Hunden in einen Tag? Dies geht nur mit möglichst wenig Umbau-Zeiten und wenig Parcoursbegehungen. Das Einfachste ist alle den gleichen Agility-Parcours und gleichen Jumping-Parcours laufen zu lassen und dann rechnerisch die entsprechenden Ranglisten zu generieren.
Und das Prinzip der Rangliste ist ja: «Schnellere Zeit mit weniger Fehler gewinnt». Zeitfehler ist ein künstlicher Zusatz um innerhalb einer Startliste schnellere Hunde gegenüber den überaus langsamen Hunde zu bevorzugen. Und das Prinzip von Zeitfehler ist: Zeit des schnellsten Hundes des Startfeldes multipliziert mit einem vorgegebenen Faktor[1]. Die Zeitfehler können also erst am Schluss eines Starterfeldes definiert werden.
Dieses Prinzip nun auf unser - für die SOAWC wichtigstes - Selektionskriterium (Auswahl der Besten pro Altersgruppe) heisst für Ü55 und Ü65 separate Startlisten und damit separate Ranglisten anzuwenden. Die Zeitfehlerberechnung kommt also erst wenn die «Reihenfolge» aus Laufzeit und Parcoursfehler abgeschlossen ist. Und dann erst ist die Rangliste fertig gerechnet. Wir erstellen also zuerst die verschiedenen Ranglisten für Ü55 in allen Kategorien und für Ü65 in allen Kategorien und auch noch für jeweils die Klasse 2 und Klasse 3 die Agility-Läufe sowie Jumping-Läufe in allen Kategorien. Am Ende eines Tages haben wir dann 32 Ranglisten. Nämlich für die SOAWC zählend (mit dem Zeitfaktor 1.15) 2 Altersgruppen x 4 Kategorien x 2 Läufe = 16 und für die Auf-/Abstiegskriterien (mit den Zeitfaktoren 1.4 resp. 1.3) 2 Klassen x 4 Kategorien x 2 Läufe = 16.
[1] Die Faktoren zur Berechnung der Standardzeiten sind gem. Weisung «Standardzeit»:
Für den offiziellen Agility- und Jumping-Lauf gelten in der Klasse 2 der Faktor 1.4 und für die Klasse 3 der Faktor 1.3. Für die Qualifikationsläufe gilt der Faktor 1.15.